Der 1. August 1969 ist die Geburtsstunde der Grundschule Bunnen. – Damals wurde die Oberstufe der „Katholischen Volksschule Bunnen“ nach Löningen abgeschult. Dies war eine Zeit, in der „das große Sterben der kleinen Schulen“ stattfand. In der damaligen Gemeinde Löningen wurden die Landschulen in Augustenfeld, Benstrup, Schelmkappe, Elbergen, Ehren, Angelbeck und Winkum aufgelöst.

Man mußte auch um den Fortbestand der Schule in Bunnen bangen, denn eine Schülerzahl von 70 Kindern war nach damaligen Vorstellungen nicht tragbar. Rat und Verwaltung der Stadt Löningen wollten jedoch die Grundschulen in den Kirchengemeinden Bunnen, Evenkamp und Wachtum erhalten. So hoffte man in Bunnen, daß die Kinder der Schule Lodbergern, die als letzte Landschule im Jahre 1972 aufgelöst werden sollte, nach Bunnen kommen würden. Von alters her bestanden zwischen diesen beiden Schulachten gute Beziehungen.

Die Eltern in den Dörfern Lodbergen, Holthausen und Duderstadt beschlossen nahezu einstimmig, ihre Kinder nach Bunnen umzuschulen. So konnte mit den 90 Bunner und 35 Lodberger Kindern eine voll ausgebaute Grundschule mit vier Klassen eingerichtet werden. Ein Jahr später besuchten fast 140 Kinder diese Schule.

Der „Pillenknick“ machte sich auch in der Schulacht Bunnen/Lodbergen bemerkbar. So fielen die Schülerzahlen ständig, bis im Jahre 1983 ein Tiefstand von 58 Mädchen und Jungen erreicht wurde. Doch dann nahm die Zahl der Schulkinder mit fast 80 bis zum Schuljahr 1995/1996 wieder zu. Zur Zeit werden in der Grundschule Bunnen 73 Mädchen und Jungen in vier Klassen von sechs Lehrern unterrichtet.

Im Jahr 1983 erhielt die Grundschule Bunnen eine neue Turnhalle, die vom damaligen Löninger Bürgermeister Dr. Kurt Schmücker als ein beispielhaftes Gemeinschaftswerk bezeichnet wurde, auf das die gesamte Bevölkerung dieser Schulacht stolz sein könne. Für die Grundschule Bunnen war dies einer der Höhepunkte in ihrer Geschichte, zudem auch wohl ein Beitrag zur Standortsicherung.

Das Jahr 1994 war für die Grundschule Bunnen ein äußerst erfolgreiches. Sie zählte nämlich zu den 40 Schulen in Niedersachsen, denen der Kultusminister den Status einer „Vollen Halbtagsschule“ zubilligte. Der betreffende Antrag der Grundschule Bunnen und das Pädagogische Konzept der Bunner Lehrer werden beigefügt. Sie sagen viel über die Schulacht Bunnen/Lodbergen, die soziale Struktur der Elternhäuser und das Leben an der Grundschule Bunnen aus.

Mit Beginn des Schuljahrs 1994/95 wurde der Betrieb der Vollen Halbtagsschule aufgenommen. Die Lehrer können nun schon sagen, daß sich die Kinder geändert haben, sie selbständiger geworden sind, ihr Arbeitsverhalten verantwortungsbewußter wurde und daß sie sich noch freier und ungezwungener verhalten als früher.

Für die Lehrer ist diese Zeit eine arbeitsreiche, die natürlich noch durch „das Leben auf einer Baustelle“ erschwert wird. Trotzdem sind sie alle engagiert bei der Sache, um die traditionellen Werte der „alten“ Schule mit den neuen pädagogischen Impulsen der Vollen Halbtagsschule zu verbinden.

Der Neubau der Grundschule Bunnen wird eine Voraussetzung, gleichzeiting aber auch das Glanzstück für die Arbeit dieser Vollen Halbtagsschule sein. In den renovierten, geräumigen Klassenzimmern, in den Gruppenräumen, in der 80 qm großen Halle sowie in dem wunderschönen Gebäude wird das Wirken und Schaffen für Kinder und Lehrer eine Freude sein.

© Manfred Boog Grundschule Bunnen 05.01.2000